„Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“
18.07.2023
16 Uhr, Historisches Museum Frankfurt
„Die Mark sinkt immer weiter. Es ist unheimlich. Heute steht der Dollar über 1000 Mark! Der Schweizerfranken auf 200! Das Volk tut einem in der Seele leid. Man sieht das Elend förmlich um sich greifen“ – so wird Lilly Staudenmann-Stettler, eine im Sommer 1922 in Frankfurt lebende Schweizer Studentin, zitiert. Was sie wohl schwerlich ahnte: Nur gut eineinhalb Jahre später sollte 1 Dollar 4,2 Billionen Mark kosten. Die Ausstellung im Historischen Museum in Kooperation mit dem Geldmuseum der Deutschen Bundesbank widmet sich erstmals umfassend dieser schicksalhaften Zeit, in der das Geld immer weniger wert wurde – ein Thema, das heute wieder aktuell ist. Eindrücklich werden die zum Teil katastrophalen Auswirkungen beschrieben, auch mittels persönlicher Schicksale. Anhand künstlerischer und literarischer Zeugnisse – Zeitzeugenberichte, Karikaturen aus populären politisch-satirischen Zeitschriften, Fotografien, Plakate und frühe Filmaufnahmen – wird anschaulich gezeigt, welche Konsequenzen die Inflation für die Bevölkerung und exemplarisch für die Einwohnerinnen und Einwohner Frankfurts hatte. Rentiers, Geldbesitzende, Angestellte und der Mittelstand mit seinen Ersparnissen verloren alles. Einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück. Zudem thematisiert die Ausstellung die Geschichte der Geldentwertungen vor dem 20. Jahrhundert sowie die Entwicklung nach 1923 bis in die Gegenwart. Und über allem schwebt die Frage: Wie sieht es heute mit der Inflation aus? In welche Richtung entwickelt sie sich, und wohin damit unser aller Wohlstand? Der Kurator der Ausstellung wird die 427. Kleine Gruppe persönlich führen und sicher die ein oder andere Zusatzfrage beantworten oder zur Diskussion anregen.
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt
Dauer etwa 1,5 Stunden, max. 22 Teilnehmer
Anmeldung beim KKF bis 12. Juli
Nur für Mitglieder des KKF
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