Förderprojekte der Vergangenheit

Teilen

Seit den 60er-Jahren fördert das KKF immer wieder Ausstellungsprojekte und Buchpublikationen, welche sich der Aufarbeitung der Historie Frankfurts widmen.

Ein besonderes Augenmerk richtete der Verein auf die Themen Architektur und Stadtentwicklung, die heute zu den Kernthemen des Kuratoriums zählen. Am Puls der Zeit ist der Verein jedoch immer offen für Vorhaben unterschiedlichster Ausrichtung.

Einst gelobt und fast vergessen - Moderne Kirchen in Frankfurt am Main

Um dem Vergessen entgegenzuwirken brachten der Werkbund und Wilhelm Opatz den großen Bildband gleichen Namens zu Sakralbauten in Frankfurt heraus, den das KKF 2012 mitfinanzierte. Ein Beitrag von Dieter Bartetzko leitete in die Thematik ein. Mit Fotografien von Ralf Brück, Götz Diergarten und Jörg Steck wurden 25 moderne katholische und evangelische Gotteshäuser in Frankfurt vorgestellt, alle entstanden zwischen 1948 und 1973: Von den ersten Notkirchen, die gleich nach dem Krieg aus Trümmersteinen und Holz gebaut wurden, beispielsweise die Evangelische Bethanienkirche am Frankfurter Berg, bis hin zu architektonischen Highlights wie St. Michael oder St. Wendel, die das einsetzende wirtschaftliche Wachstum möglich machte.

Patenschaft des Waldschmidt-Raums

Seit dem Neubau des Historischen Museums Frankfurt, 2012, beherbergt das Haus ein Frankfurter Sammler- und Stiftermuseum. Das Kuratorium Kulturelles Frankfurt übernahm die Patenschaft für einen dieser groß angelegten Räume – den Waldschmidtraum. Martin Johann Waldschmidt (1650–1706) war Gelehrter, Jurist, Kunstsammler und der erste Stadtbibliothekar Frankfurts. Er betreute in seiner Bibliothek die ältesten Frankfurter Sammlungen, darunter die Ratsbibliothek. Der Raum im Historischen Museum ermöglicht einen intimen Blick auf den Gelehrten, würdigt sein Lebenswerk und präsentiert bedeutende Dokumente sowie allerhand Kuriositäten.

Bewegungsparkours für die Beruflichen Schulen Berta Jourdan in Frankfurt

Eine Zuwendung an die Beruflichen Schulen Berta Jourdan im April 2011 ermöglichte die Installation eines Bewegungsparcours auf dem Schulgelände im Frankfurter Nordend. Im Rahmen der KKF-Jugendförderung unterstützte das Kuratorium Kulturelles Frankfurt damit ein innovatives bewegungspädagogisches Ausbildungsprogramm für angehende Erzieherinnen und Erzieher.

Buchprojekt zur Entwicklung des Holzhausenviertels

Anlässlich des 100. Jahrestags der Festlegung des endgültigen Bebauungsplans für das Frankfurter Holzhausenviertel förderte das KKF 2010 den Druck dieser umfangreichen Dokumentation. Mehr als 250 Architekten lieferten Entwürfe für die noblen Häuser des innerstädtischen Wohngebiets. Der Autor Dr. Heinz Schomann, ehemaliger Leiter der Denkmalschutzbehörde in Frankfurt, präsentierte die qualitätvolle Motiv- und Materialvielfalt des Villenviertels vom ausgehenden Historismus bis zur frühen Moderne. 1988 hatte der Autor bereits im Auftrag des KKF einen Band zum Frankfurter Bahnhofviertel herausgebracht.

Museumsprojekte und die Alte Oper

Neben großen Ausstellungen von Miró, Chagall, Nolde oder Manzù förderte das Kuratorium auch Ankäufe der Frankfurter Museen. Bereits 1962 sorgte es dafür, dass das Gemälde „Stillleben mit Keramik“ von Henri Matisse, welches einst als entartetes Werk aus der Städtischen Galerie entfernt worden war, wieder erworben werden konnte. Zahlreiche Ausstellungskataloge konnten mit Hilfe des KKF realisiert werden, ebenso museumspädagogische Projekte, wie in jüngerer Zeit die Audio-Guide-Führungen im Städel. Auch der für Frankfurt wichtige Wiederaufbau der Alten Oper wurde mit KKF-Mitteln unterstützt, ebenso wie projektbegleitende PR-Produkte, zum Beispiel die Postergestaltung und -herstellung.

Publikationen

Ein Anliegen des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt war schon immer der Erhalt der Frankfurter Kulturgüter- und denkmäler. Vom KKF finanzierte Dokumentationen zeugen davon, so die „Glasgemälde aus Frankfurter Sammlungen“ oder das „Hausbuch der Familie Melem“. Die Stadtentwicklung kann beispielsweise in Büchern wie „Frankfurter Bürgerhäuser des 19. Jahrhunderts“, „Die alten Frankfurter Brunnen“ und „Das Frankfurter Bahnhofsviertel“, publiziert 1977, nachgelesen werden. 2010 folgte der Band zum „Holzhausenviertel“, 2015 wurde die Trilogie mit dem „Sachsenhäuser Malerviertel“ abgerundet. Aber auch Institutionen wie das „Frankfurter Ballet von 1945 – 1985“ durften bei den geförderten Publikationen nicht fehlen.

Wandbild-Rekonstruktion nach Jörg Ratgeb

Das Kuratorium Kulturelles Frankfurt ermöglichte gemeinsam mit der Polytechnischen Gesellschaft die 2006 abgeschlossene Rekonstruktion des verlorenen Wandbildes "Anbetung der Heiligen Drei Könige" von Jörg Ratgeb im Kreuzgang des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main. Die Darstellungen der Ordens- und Heilsgeschichte, die zwischen 1514 und 1521 entstanden sind, gehören zu den bedeutendsten vorbarocken Wandmalereien nördlich der Alpen.