Der Quartiersbau und seine Lebensqualität

Wie ein Stück Stadt entsteht: Vortrag von Michael A. Landes

04.07.2024
19 Uhr, Evangelische Akademie

Quartier heißt Viertel. Das Quartier ist ein Ort des Wohnens, der Versorgung und der Begegnung. Es ist das vertraute Wohnumfeld, in dem soziale Netze aufgebaut, soziale Dienste angeboten und nachgefragt werden und in dem Nachbarschaft gelebt und gepflegt wird: ein öffentlicher Raum, in dem urbane Aktivitäten stattfinden. Die Größe eines Quartiers lässt sich eben nicht an einer bestimmten Einwohnerzahl festmachen. Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, mehrere „kleine“ Quartiere miteinander kooperieren zu lassen, immer eingebunden in eine übergreifende Gesamtstrategie; so wird es ein Stadtteil, ein Stück Stadt. Was kann ein Architekt dazu beitragen, dass ein solcher Ort Lebensqualität generiert? Architektur löst bei Menschen Empfindungen aus. Architektur soll positive Emotionen wecken, die mit dem Gebäude und seinen Räumen verknüpft werden. Architektur hat die Chance, sich positiv auf das Wohlbefinden der Menschen auszuwirken. „Bei jedem Gebäude, das ich entworfen habe, kann man sehen, wo es steht“, so Architekt Michael Landes. Die Gebäude spiegeln die Facetten der Stadt wider. Gleichzeitig zeigen sie immer auch etwas Neues. Diese Dinge sind wichtig: Vertrautheit, Emotion und Wiedererkennbarkeit.

Die eben gestellten Fragen erläutert der Architekt an folgenden Beispielen: Der Frankfurter Bogen mit seinem Zentrum, dem Gravensteiner Platz. Das Depot Sachsenhausen. Die Union in der Hanauer Landstraße. Der Elsässer Hof in Freiburg. Das Goethequartier in Offenbach. Ein Entwurf für den Hafen von Ingelheim. Themen sind urbane Räume, wie die Stadtloggia, der Platz, die Treppe – und die Arkade. Walter Benjamin spricht darüber in seinem berühmten PassagenWerk. Hier ist der Flaneur entstanden, der Mensch, der seine Stadt, sein Quartier liebt

DONNERSTAG, 4. JULI, 19 UHR
Evangelische Akademie
Römerberg 9, 60311 Frankfurt
Präsenzveranstaltung mit Livestream
Ohne Anmeldung