21.12.2022

„Welt in Aufruhr“

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Ein Künstler in neuem Licht – Marc Chagall in der Schirn

21.12.2022
15 Uhr, Schirn Kunsthalle

Marc Chagall – ein Künstler, dessen farbenfrohe, fantastische Bildwelten weithin bekannt sind. Die Ausstellung in der Schirn beleuchtet eine Schaffensperiode und Werke, die von den bekannten Vorstellungen abweichen. Präsentiert werden Arbeiten aus den 1930er- und 1940er-Jahren, die von den drastischen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit geprägt sind. Chagall als jüdischer Künstler sah sich durch die Nationalsozialisten existenzieller Bedrohung ausgesetzt, der zunehmende Antisemitismus veranlasste ihn schließlich 1941, nach Amerika zu emigrieren. Sein Schaffen in diesen Jahren dreht sich um Themen wie Heimat, Exil, Identität und Zugehörigkeit, und seine Palette verdunkelt sich zunehmend. Der thematisch gegliederte Rundgang beginnt mit dem bedeutsamen Gemälde Einsamkeit, ent- standen 1933 im Angesicht der Machtergreifung. Arbeiten wie Der Traum (um 1938/39) oder Bei mir zu Hause (1943) werden mit dem wiederkehrenden Motiv von Chagalls Heimatstadt Witebsk zum Symbol für eine Sehnsucht nach dem verlorenen, zerstörten Zuhause. Eine Sonderstellung nimmt das Werk Der Engelssturz ein, an dem Chagall über beinahe 25 Jahre hinweg arbeitete. Hieran lassen sich die Entwicklung der Bildelemente, die Verdunklung der Farben und Chagalls intensive Auseinandersetzung eindrücklich nachvollziehen. Die 414. Kleine Gruppe wird bei einer Führung diese andere Seite des Künstlers näher kennenlernen.

Führung Michaela Kurpierz.
Anmeldung beim KKF bis 21. Dezember. Nur für Mitglieder.

Schirn Kunsthalle
Römerberg, 60311 Frankfurt